Filme aus dem Februar

 

The Gentlemen (Krimi/Action)

 

 

Regisseur Guy Ritchie versammelt für seine sehenswerte und spannende Gangster-Komödie einen namhaften Cast um sich.

 

Der Drogenboss Mickey Pearson (Matthew McConaughey) möchte aus dem Geschäft aussteigen, um mehr Zeit mit seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery), einer knallharten Geschäftsfrau, zu verbringen und beauftragt seine rechte Hand Ray (Charlie Hunnam) einen passenden Käufer zu finden. Jedoch gibt es deutlich mehr Interessenten als Mickey liebt ist. So möchten der schwerreiche Matthew Berger (Jeremy Strong), der durchgeknallte Dry Eye (Henry Golding) und der Unterweltboss Lord George (Tom Wu) die Marihuanna Farmen von Pearson übernehmen. Jedoch ist keiner bereit den geforderten Preis zu bezahlen. Stattdessen versuchen die potentiellen Käufer mit unsauberen Mitteln den Preis zu drücken und bedrohen sogar Rosalind. Diese Praktiken lässt sich Pearson aber nicht gefallen und knöpft sich jeden der Bewerber vor. Eher zufällig bekommt er dabei Hilfe von dem zwielichtigen Boxlehrer "Coach" (Collin Farrell), dessen Jungs eine Farm ausgeraubt haben und er als Wiedergutmachung seine Dienste anbietet. Zu allem Überfluss möchte der zu neugierige Privatschnüffler Flechter (Hugh Grant) 20 Mio Pfund für sein Schweigen über Mickeys Aktivitäten erpressen, da er mehr als genügend Beweise gegen Ihn in der Hand hat...

 

Guy Ritchie besinnt sich nach "Aladdin" mit dieser Gangster-Komödie wieder auf seine Klassiker der 2000er Jahre. Dabei fährt er alle Stilmittel auf, welche Ihn damals in seinen Filmen bekannt gemacht haben. Neben einer ausgereiften, spannenden und mit vielen tollen und nicht zu erwartenden Wendungen ausgestatteten Story sind es vorallem die messerscharfen Wortgefechte der Kriminellen untereinander, die "The Gentlemen" sehr sehenswert machen. Hinzu kommt ein Hammer-Cast, der perfekt aufeinander abgestimmt ist und zudem entsprechend exzellentes Schauspiel zeigt. Elegant und zugleich mit viel schwarzem Humor gespickt erzählt uns Ritchie eine Gangstergeschichte, die zu skurill scheint um wahr zu sein, aber dennoch so glaubhaft, als könnte es genauso passieren. Dabei wird natürlich außer Acht gelassen das in London (wo The Gentlemen spielt) tausende Überwachungskameras stehen und man nicht so einfach mit einer Pistole in der Öffentlichkeit um sich schießen kann. Neben viel Witz gelingt es Ritchie auch die nötige Härte und Brutalität in perfekt dosierter Weise einzubauen, um dem Gangster-Mileu zuminderst ansatzweise Gerecht zu werden.

 

Obwohl vielleicht die ein oder andere Figur etwas klischeehaft rüberkommt, zeigen durchweg alle Hauptakteure eine grandiose Leistung.

Einen Hugh Grant, vorwiegend bekannt aus romantischen Komödien, liefert als zu neugieriger, schmuddeliger und erpresserischer Privatschnüffler Fletcher mit Bart und Lederjacke die wohl überzeugenste Leistung seiner Laufbahn ab. Mit großer Freude sieht man Ihm dabei zu, wie er in jeder Szene das Heft des Handelns in die Hand nimmt um seine 20 Mio Pfund zu bekommen, stets mit einem Lächeln im Gesicht.

Nach 2 für Ihn sehr enttäuschenden Filmen 2019 ("Beachbum", "Netz der Versuchung") erleben wir einen Matthew McConaughey als brillianten Drogenboss und Geschäftsmann Mickey Pearson. Zwar will dieser aus dem Geschäft aussteigen, doch als er merkt, dass es mehr Interessenten gibt als Ihm lieb ist und diese mit unlauteren Mitteln arbeiten, beschließt er weiterhin der "König im Dschungel" zu bleiben. Spätestens als man seine geliebte Frau Rosalind bedroht gibt es kein Halten mehr.

Diese wird als knallharte Geschäftsfrau (Inhaberin einer Autowerkstatt) von Downton Abbey-Star Michelle Dockery richtig stark verkörpert. Trotz eines bis zum Anschlag aufgemotzten BMW's trägt Sie immer einen eleganten Aufzug.

Immer im Trainingsanzug ist Collin Farrell als Trainer von Straßenkids zu sehen. Eigentlich hat er mit allem gar nichts am Hut, aber als einige seiner Jungs eine von Mickeys Farmen plündern nimmt er die Schuld auf sich und stellt sich, zuminderst zeitweise, in den Dienst des Drogenbosses um dessen Feinde (u.a. einen Verleger) mundtot zu machen. Dabei strahlt Farrell immer eine gewisse Ruhe und Gelassenheit aus, als Kontrast zu seinen total aufgedrehten Jungs.

In weiteren wichtigen Rollen sind Charlie Hunnam (als Mickeys rechte Hand Ray), Jeremy Strong (als schwerreicher Kaufinteressent Matthew Berger), Tom Wu (als Triadenboss Lord George) sowie Henry Golding (als durchgeknallter Dry Eye) zu sehen, die ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen können.

Bei den Kostümen ist von klassisch elegant bis zum Trainingsanzug alles vertreten, und passt auch noch perfekt zusammen. Ebenso die zahlreichen Accessoires der einzelnen Figuren.

 

Oftmals im Retro-Look sind die Bilder der Kamera gehalten (Besonders in der Einleitungs- und Abspannszene). Insgesamt muss man dem Kamera-Team ein Riesenkompliment aussprechen, sorgen Sie doch für die bestmöglichen Bilder. Wenn man nicht gerade auf eine der zahlreichen Figuren sieht zeigt man dem Zuschauer eine gleichfalls interessante wie auch vom Blickwinkel her perfekte Sichtweise auf das Geschehen, und das ohne Wackler oder fehlende Schärfe. Bei den immer wieder vorkommenden Actionszenen bzw. Verfolgungsjagden ist der Zuschauer immer "mittendrin", trotz 2D Bildformates. Dadurch das die Handlung bis fast zum Ende auf zwei Ebenen spielt (Zum einen Fletcher der Ray in dessem Haus die Geschichte "erzählt" und zum zweiten eben jene erwähnte Handlung, die an diversen Orten spielt) und man immer wieder die Perspektive wechselt, besteht die Gefahr, dass die Gesamtstory nicht homogen funktioniert, was aber keinesfalls hier zutrifft. Gerade die Abwechslung zwischen den beiden Handlungsstängen macht richtig Spaß, werden doch nach und nach alle Teile zu einem großen Ganzen zusammen gefügt.

Neben typisch britischen Adelsanwesen, mit entsprechender Einrichtung, sind eine hochmoderne, unterirdische Drogenfarm, der Londoner Hafen, diverse Stadtteile, eine abgelegene Turning-Werkstatt, Ray's Anwesen und ein typischer Boxclub die Handlungsorte, was für abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt.

 

Ein weiterer klarer und überzeugender Punkt ist der grandiose Soundtrack. Zu Beginn gibt es mit David Rawlings "Cumberland Cap" etwas Countrymusik, die schonmal perfekt auf den Film einstimmt. Insgesamt sind alle Songs und Melodien perfekt auf die Handlung abgestimmt, selbst die aus dem Hip Hop Bereich. Besonders diese haben auch eine sehr humorvolle Seite. Daneben gibt es auch zahlreiche kultige Lieder aufs Ohr, bei dem man besonders zu "Old MacDonald had a Farm" nach dem Film einen anderen Bezug haben wird.

 

Fazit: Ein skurriles, freches aber auch elegantes und humoristisches Genrehighlight, bei dem vorallem der starbesetzte Cast richtig Spaß macht. Guy Ritchie zeigt mit diesem Gangsterfilm, dass er immer noch an seine alten Klassiker anknüpfen kann. Ein Film, den man im Kino gesehen haben muss.

 

 

Bewertung:

Genre: 10 von 10 Punkte

Gesamt: 9.5 von 10 Punkte

 

 

Baba Yaga (Horror)

 

 

Moderne Adaption der russischen Sage über die Hexe Baba Yaga, die in den dichten Wäldern hausen soll.

 

Egor (Oleg Chugunov) zieht mit seinem Vater, dessen neuer Frau und der kleinen Tochter an den sehr modernen Stadtrand einer russischen Stadt. Um mehr Zeit zu haben wird ein Kindermädchen eingestellt. Doch schon bald geschehen mysteriöse Dinge und Egor glaubt, dass hinter der harmlos wirkenden jungen Frau etwas Böses steckt. Als dann plötzlich das Baby verschwunden und seine Eltern sich an das Mädchen nicht erinnern können ist Egor zusammen mit seinen Freunden fest entschlossen das Geheimnis zu lüften. Ein mysteriöses Häuschen mitten im Wald, das von roten Fäden umgeben ist, scheint die Quelle allen Übels zu sein. Dort soll ein alter Dämon, die Baba Yaga hausen und sich immer wieder kleine Kinder zum fressen holen...

 

Es lohnt sich immer mal wieder über den Tellerrand hinaus zu schauen, gibt es doch auch abseits von Hollywood viele gute Filme zu entdecken. Und in Zeiten, wo das "Conjuring-Universum" den Horror mit Dämonen von einem Rand- fast schon zu einem Mainstreamgenre gemacht hat, kommen vermehrt Filme mit dieser Thematik ins Kino. Sicherlich gleichen sich die meisten dieser Produktionen in ihrer Machart und dem Erzählstil, doch "Baba Yaga" ist dennoch etwas erfrischendes und neues in diesem Genre. Man darf zwar kein Meisterwerk des Horrors erwarten, dafür hat der Film seine Schwächen, dennoch lohnt sich ein Blick für Horrorfans allemal. Das größte Problem ist auf jeden Fall die Tatsache, das die Inszenierung zu glatt und auf Hochglanz poliert ist und damit zu wenig mit der wahren Mythologie der Hexen/Dämonengestalt zu tun hat. Einzig zu Beginn bekommt man eine (recht) kurze Einführung in die Geschichte hinter der Baba Yaga. Grundsätzlich bin ich kein Verfechter wenn alte Mythen und Wesen in der heutigen Zeit Ihr Unwesen treiben sollen, doch dann bitteschön mit genug Bezug zu den alten Geschichten. Was wäre so falsch gewesen die Baba Yaga in einem Häuschen auf Hühnerbeinen hausen zu lassen? Zudem gleitet die Handlung mit fortschreitender Laufzeit immer mehr in eine recht konfuse Fantasywelt (die Figuren wechseln die Welten) ab, was die anfänglich wirklich gut erzählte Geschichte teilweise zunichte macht.

 

Der mir gänzlich unbekannte Cast um die 3 jugendlichen Hauptfiguren macht seine Sache größtenteils solide, wobei man bedenken muss, dass das russische Schauspiel sich wesentlich vom westlichen unterscheidet. Dabei zeigt sich deutlich die dort verankerte Spielweise, das selbst mit jüngeren Figuren nicht gerade zimperlich umgegangen wird. Zu sehen an den Waffen (Messer, Elektroschocker), welche einzelne Kids mit sich führen. Abseits des bösen Dämons geht es um Egor's Familie, die nach dem Tod der Mutter mit einer neuen Frau wieder komplettiert wurde, zu der der Junge ein angespanntes Verhältnis hat. Seine Nachbarin und Freundin Daschka kommt ebenfalls aus schwierigen Verhältnissen, ist deren Mutter doch völlig gegen den Kontakt mit Jungs, da Sie selbst vom Mann verlassen worden ist. Im Laufe der Geschichte wird den Jugendlichen jedoch klar, wie wichtig es doch ist, an seine Liebsten zu denken und das Zusammenhalt stärker als alle Dämonen ist.

Bei den Kostümen fällt besonders die in rote Fäden gehüllte Hexe Baba Yaga sowie die mit einem markanten und spitzen Stahlbein herumlaufende Helferin (Kindermädchen) des Dämons auf, die nebenbei bemerkt besonders am Ende mit einer tollen Maske ausgestattet wird.

 

Die Kamera zeichnet sich durch Hochglanzbilder und eine zumeist ruhige Kameraführung aus. Dabei wird immer wieder die Stadt und der direkt angrenzende Wald (beide nur durch einen Stahlzaun getrennt) von oben gezeigt um besonders im Fall des Waldes dessen Größe zu verdeutlichen. Die Aufnahmen im besagten Teil zeigen eine fast mystische Welt mit dichtem Gebüsch, umgestürzten Bäumen sowie kaum vorhandenen Lichtungen, in deren Zentrum die Hütte mit dem alten Ofen steht. Die Ausstattungen der einzelnen Settings zeugen von Kreativität und der Tatsache, dass man sich intensiv Gedanken gemacht macht, wie man den jeweiligen Handlungsort darstellt. Auf die Idee mit den roten Fäden, die an ein Spinnennetz erinnern, muss man schließlich erst mal kommen. Auch bei der Ausleuchtung der Szenen hat man interessante und gut funktionierende Lösungen gefunden, womit man beim Thema "Atmosphäre" richtig punkten kann. Erstaunlich stark umgesetzt sind die Effekte sowie der Schnitt

 

Beim Soundtrack gibt es keine großen Besonderheiten. Er ist sehr stimmig zur Handlung und sehr atmosphärisch und düster gehalten. An ein paar wenigen Stellen vielleicht etwas zu laut und dominant, begleitet er die Kamera recht gut im Hinter-grund.

 

Fazit: Ein solider Horrorfilm, der besonders für neugierige Genrefans die gerne mal etwas "neues" sehen wollen sicherlich interessant ist. Filme über die slawischen Dämonen und Hexen sind heutzutage, und in Zeiten wo die meistens mit christlichen Geschöpfen aus der Unterwelt gearbeitet wird,  noch sehr rar und bieten somit etwas erfrischendes. Mit weniger Hochglanz und mehr Besinnung auf die Orginalerzählung hätte man viel mehr aus dem vorhandenen Potenial schöpfen können.

 

Bewertung:

Genre: 7.5 von 10 Punkte

Gesamt: 7 von 10 Punkte

 

 

Bliss (Horror/Thriller)

 

 

Splatter- bzw. Trashhorrorfilm über eine junge Malerin, die zu einer Art Vampir wird und dabei ein spezielles Bild malt.

 

Die in Los Angeles lebende Künsterlin Dezzy Donahue (Dora Madison) ist in ein kreatives Loch gefallen. Vor Wochen hätte Sie ein Bild für eine Ausstellung fertigstellen sollen, was aber nicht gelingen will. Der Vermieter sitzt Dez wegen ausstehender Mietzahlung im Nacken und Ihr Agent hat sich von Ihr getrennt. Sie beginnt die Nächte mit Ihrer schwachsinnigen Freundin Courney (Tru Collins) und deren mysteriösen Ehemann Ronnie (Rhys Wakefield) durchzumachen. Dabei fließt der Alkohol in Strömen, verschiedene Drogen (bsp. Bliss) werden exzessiv genommen und alle 3 haben Sex miteinander. Eines abends gibt Courney Dezzy eine seltsame Substanz, nachdem diese aufgrund der tagelangen ausgiebigen Gelage zusammenbricht. Von nun an beginnen bei der Malerin seltsame Fantasien und der Drang Blut zu trinken. Schon bald findet Sie Ihr erstes "Opfer" und saugt dieses bestialisch aus. Nebenbei kommt Sie jeden Abend der Vollendung des Bildes ein Stückchen näher. Handelt es sich bei allem nur um einem aus dem Ruder gelaufenen Drogentrip, oder ist Dez wirklich zum Vampir geworden (wie Courney)....

 

Regisseur Joe Begos (u.a. "VFW", "The Minds Eye") liefert hier einen wunderbaren Trash-Splatter-Horrorfilm mit einer deutlichen Prise Vampirfilm ab, der Genrefans einen unterhaltsamen Kinobesuch beschweren wird. Sicherlich ist die Handlung recht oberflächlich und von brutal zur Schau gestellter Gewalt geprägt, was aber den Reiz dieses Films keinen Abbruch tut. Für den "normalen" Kinobesucher ist "Bliss" eh nicht gedacht, würde dieser doch den Kinosaal recht zeitig aufgrund verstörender Bilder mit Maßen an Blut und Gewalt verlassen. Wenn auch nicht sofort erkennbar handelt es sich hierbei um das immer mehr in einen, anfangs ungewollt, nicht mehr enden wollenden Drogenrausches der Künstlerin Dezzy, die Ihr kreatives Loch Mithilfe der Aufputschmittel verlassen will. Schon öfter haben Ihr Drogen dabei geholfen, Ideen für neue Bilder zu finden. Um diese Geschichte herum hat Begos nun eine komplett irre, verrückte und blutige Handlung gebastelt, bei der man sich immer wieder fragt: erleben die Figuren all die Dinge wirklich oder handelt es sich nur um eine absolut abstruse Fantasievorstellung im Drogenrausch? Final kann man diese Frage nicht beantworten, lässt sich doch einiges so oder so deuten. Erstaunlich ist das anfangs eher gemächliche Tempo, dass sich mit jedem Drogenrausch beschleunigt um danach wieder für einige Minuten mehrere Gänge zurück zu schalten. Die Szenen in denen die Hauptfigut im offenen Auto durch LA fährt erinnen in Zügen an Tarantinos Werk "Once upon a Time in Hollywood". Man muss positiverweise sagen, dass der gesamte Look recht retro und nostalgisch gehalten ist. Das durchaus epische Ende (als Dezzy nach Fertigstellung des Bildes fast heroisch während des Sonnenaufgangs explodiert) soll wohl die vollständige Verwandlung in einen Vampir untermauern, wobei sich Dezzy ja in dem Werk selbst als eine Art Herrscherin der roten Unterwelt verewigt hat.

 

Der eher unbekannte Cast macht seine Sache im Anbetracht des Filmgenres soweit ganz gut, erhalten doch alle mehr oder weniger keine Charaktertiefe. Sicherlich sticht Hauptdarstellerin Dora Madison (bekannt aus "Friday Night Lights" oder "Chicago Fire") als im Drogenrausch verrückte und mörderische Dezzy heraus, dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Sie. Dabei scheint die eigentlich immer beherrschte junge Malerin bei den immer öfteren Drogenexzessen in Verbindung mit übermäßigen Alkoholkonsum völlig den Verstand zu verlieren. Nach jeder durchzechten Nacht wacht Sie nackt auf dem Boden auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Die zaghaften Versuche wieder clean zu werden, machen die nun täglich in den Abendstunden eintrettenden Vampiranfälle zu Nichte. So kommt es das nacheinander der Vermieter, der Drogendealer, Ihr Lover und Courney von Dezzy getötet werden, bevor Sie am Ende nach Fertigstellung des Bildes (welches Sie als Dämonin mit Heiligenschein in der feuerroten Hölle zeigt, die von unzähligen Seelen angebetet wird) während die Sonne aufgeht explodiert und der ganze Raum mit Blut behaftet ist.

Bei den Nebenrollen sind folgende Figuren als wichtig zu betrachten: Courney (Tru Collins) und Clive (Jeremy Gardner)

Dezzy's Liebhaber Clive ist der einzige, der sich wirlich um Ihr Wohlbefinden sorgt. Er kritisiert (nüchtern) den Umgang mit Courney, während er in den Clubs (angetrunken) nichts dagegen hat. Trotzdem versucht er den kompletten Absturz von Ihr zu vermeiden und wird brutal von Dezzy getötet.

Courney, Dez verrückte Freundin, ist schon länger als Vampir unterwegs und nutzt einen Zusammenbruch der Künsterlin um diese ebenfalls zu "verwandeln". Ihr geht es nur um Party, Sex (gerne auch zu dritt), Drogen und Alkohol, da Dezzy's Schicksal Ihr relativ egal ist. Am Ende zeigt Courney auch leichte Züge von Missgunst.

 

Wie es sich für einen Splatter gehört ist die Kameraarbeit oftmals sehr wackelig, aber immer auf die Figuren gerichtet. In vielen Szenen scheint es so, als wäre die Kamera ca. 1 Meter vor oder hinter der zu sehenden Person am Körper fixiert, da die Bildbewegung die selbe ist wie bei der Figur. Die Bildqualität erinnert sehr an die 1980er, wodurch der Retrofaktor hoch ist, die jedoch eine tolle Farbintensität besitzen. Dominante Farbe ist auf jeden Fall Rot. Neben viel (Kunst)Blut ist auch das Gemälde in verschiedenen Rottönen zu sehen (sowie rotes Wasser welches aus dem Duschkopf kommt) und selbst die Ausleuchtung der Wohnung ist in vielen Szenen in sattes Rot getaucht. Hier muss man definitiv die tolle Lichtpunktsetzung hervorheben. Anfangs etwas verwirrend sind die Bilder während des Drogen- bzw. Vampirexzesses. Hier scheint die Kamera wahllos umherzuschwenken und liefert keine klaren Bilder, was aber nach dem zweiten oder dritten mal kein Problem mehr ist. Die Schnitte sind größtenteils in Ordnung, wobei diese hier und da nicht passend gehalten sind. Für das sicherlich kleine Budget wirken die Effekte ganz nice, haben sie doch ebenfalls einen 80er Jahre Charakter (Blutspritzer und das "Schmelzen" nachdem man das Herz des Vampirs durchstoßen hat). Die Handlungsorte wechseln ständig zwischen Dezzy's Wohnung, verschiedenen Szeneclubs und dem Haus des Drogendealers. Gesamt betrachtet sind die einzelnen Settings eher heruntergekommen und rustikal von der Optik und Einrichtung (wobei es hierauf wirklich nicht ankommt).

 

 

Bei den Kostümen fällt auf, das viele Figuren oft nackt sind und wenn Sie bekleidet sind, dann eher luftig und vom Stil her eher der Hard Rock bzw. Metallszene zuzuordnen. Ausnahmen bilden der Vermieter, Dezzy's Affäre und Ihr Agent. Zum Make-up braucht man nicht viel sagen: besonders nach dem ersten Drittel gibt es extrem viel Blut zu sehen (Dezzys Gesicht, teilweise spuckt Sie es,  und Ihr Körper sind voll damit). Davor bzw. die weiteren Figuren sind eher dezent und unauffällig geschminkt.

 

Der oftmals sehr dominante Soundtrack ist extrem Metalmusik bzw Gitarrenlastig (mit eingeblendeten Songtexten) und in vielen Szenen, zumeist wenn Dezzy nach einem Drogen/Vampirtrip an Ihrem Bild weitermalt oder wenn Sie eben wieder ein "Opfer" aussaugt,  für meinen Geschmack einen Tick zu dominant und laut. Als bekennender Fan dieser Musikrichtung (und ja Metal muss laut und hart sein) musste ich zwar stets mitwippen bzw. leise mitsingen, jedoch hätte ich mir ein paar Dezibel weniger gewünscht, schaue ich doch einen Film und bin auf keinem Konzert.

 

Fazit: Ein richtig toller Splatter-/Trashfilm, der bei jedem Genrefan das Herz höher schlägen lässt. Blut, Gedärme, harte Musik, verrückte Kameraarbeit und eine crazy Story sorgen für beste Unterhaltung. Definitiv nur ein Film für begeistere Splatterfans.

 

*Ich habe die Uncut-Version in Omu gesehen

 

Bewertung:

Genre: 10 von 10 Punkte

Gesamt: 2.5 von 10 Punkte (neutrale Bewertung)

                9.5 von 10 Punkte (Genrefans)

 

 

Just Mercy (Drama)

 

 

Filmdrama von Destin Daniel Cretton über eine wahre Begebenheit um den schwarzen Anwalt Bryan Stevenson.

 

Ende der 1980er Jahre stehen dem jungen schwarzen Anwalt Bryan Stevenson (Michael B. Jordan) aufgrund seines Abschlusses in Harvard alle Türen offen. Doch ein Praktikum im Todestrakt bewegt Ihn dazu, sich in Alabama niederzulassen um dort Straftätern im Todestrakt juristisch beizustehen. Viele davon, zumeist Schwarze sitzen zu Unrecht im Gefängnis. Bryan zur Seite steht Eva Ansley (Brie Larson), die seine gegründete Equal Justice Initiative leitet. Einer der ersten Fälle des Anwalts ist der von Walter McCillian (Jamie Foxx), welcher aufgrund der Aussage von Ralph Myers (Tim Blake Nelson) des Mordes beschuldigt wird. Doch Myers Aussagen weisen Ungereimtheiten auf, Ermittlungen der Polizei wurden nur einseitig durchgeführt sowie die Tatsache, dass ca. 20 Leute Walter für die Tatzeit ein Alibi geben (was nicht berücksichtigt wird) lassen Stevenson hoffen, den schon vor seiner Verurteilung in die Todeszelle gesteckten McCillian vor dem elektrischen Stuhl zu bewahren. Erst Recht als er den Tod eines anderen Mandanten mitansehen muss, dem er nicht helfen konnte. Bryan muss jedoch schnell feststellen, dass die Justiz kein Interesse an der Wahrheit hat...

 

Regisseur und Drehbuchautor Destin Daniel Cretton sorgt mit seiner Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Bryan Stevenson dafür, dass das Kino besonders gut wahre Geschichten erzählen kann. Diese auf wahren Begebenheiten basierende Story ist sowohl spannend, packend aber auch emotional, mitreißend sowie kraftvoll und regt definitiv zum Nachdenken an. Trotz der langsamen Erzählweise kommt zu keiner Zeit Langeweile auf und "Just Mercy" gelingt es mit zunehmender Spieldauer den Zuschauer immer mehr in seinen Bann zu ziehen. Dabei legt Cretton regelmäßig und eindringlich den Finger in die Wunde der Themen "Rassismus" und "Justizwillkür" auf unserer Welt. Die Konflikte, und sind sie noch so klein, zwischen Schwarzen und Weißen (als Schwarzer ist man faktisch immer verdächtig) nehmen einen zentralen Platz ein. So muss sich Bryan beim Besuch im Gefängnis komplett ausziehen, obwohl er als Anwalt Immunität genießt (wäre er weiß, hätte man Ihn durchgewunken). Außerdem steht der aussichtslos erscheinende Kampf von Stevenson (und dem damit verbundenen Slogan "niemals aufgeben") gegen die Mühlen der Justiz, die keinerlei Interesse an der Wahrheit zu scheinen hat, im Mittelpunkt der Handlung. Beginnend im Jahr 1987, als McCillian nach seiner Arbeit im Wald grundlos festgenommen wird, beginnt sein Albtraum in Alabama der erst 1993 mit dem Fallen lassen der Anklage endet. Dabei ist immer wieder zu sehen wie wenig human die Gefängnismitarbeiter mit den Insassen umgehen. Erst kurz vo der Hinrichtung zeigt man Hilfsbereitschaft (So sagt ein Mandant zu Bryan: "Heute haben mich mehr Leute gefragt ob Sie mir helfen können wie noch nie zuvor in meinem Leben")

Am Ende werden die Lebensläufe der Hauptfiguren ab dem Freispruch sowie einige Infos und Orginalaufnahmen eingespielt.

 

Neben der sehr eindringlichen und nahbaren Story überzeugt auch der Cast mit einer glaubhaften, intensiven und auf sehr hohem Niveau befindlichen Schauspielleistung. Dazu gehört auch, das die Schauspieler optisch den Vorlagen sehr nahe kommen. Besonders gut harmonieren Foxx und Jordan miteinander, deren gemeinsame Szenen (besondere Beziehung zwischen Anwalt und Mandant) definitiv zu den Highlights gehören

Brie Larson als Eva Ansley hat trotz einer eher im Hintergrund angesiedelten Rolle eine tolle Präsenz, strahlt Sie doch eine angenehme Ruhe und Ernsthaftigkeit aus. Als Mutter und Ehefrau sowie Leiterin der Organisation glaubt Eva an die Sache (und vorallem an Bryan), die zumeist hinter den Kulissen arbeitet.

Den jungen, schwarzen Anwalt und Harvard-Absolventen Bryan Stevenson verkörpert Michael B. Jordan mit einer sehr starken Ausstrahlung und Fertigkeit. Schon während des Studiums wird er durch ein Praktikum im Todestrakt in seiner Entscheidung bestärkt, sich zukünftig um Todeskandidaten zu kümmern, die zumeist keinen fairen Prozess hatten. Bryan glaubt an Gerechtigkeit, wodurch er im Gerichtssaal stets deutliche, eindringliche und nachdenkliche Worte findet womit er alle überzeugen kann. Hinzu kommt seine ruhige und sehr menschliche Art und Ausstrahlung, welche auch dazu führen, ein spezielles sowie inniges Verhältnis mit den Mandanten aufzubauen. 

Jamie Foxx zeigt mit seiner Performence des zu unrecht zum Tode verurteilten Walter McCillian erneut, welch starker Charakterdarsteller er ist. Meistens sehr beherrscht und ruhig ist Walter für seine Mithäftlinge ein Art Mentor, gelingt es Ihm doch immer wieder diese aufzumuntern und zu motivieren, weiter zu kämpfen. Bevor er Bryan kennenlernt hat Walter innerlich jedoch aufgegeben und steht dem Anwalt anfangs auch sehr skeptisch gegenüber. Dies ändert sich mit der Zeit rapide und er schöpft wieder neuen Mut, endlich wieder auf freien Fuss zu kommen.

Eine ganz besondere Rolle kommt einem jungen Polizisten zu der, nachdem er seine erste Hinrichtung erleben musste, beginnt die Häftlinge anders bzw. besser zu behandeln. Kleinigkeiten wie die Familie nach dem Gerichtstermin zu Walter zu lassen oder Ihm Fotos in die Zelle zu bringen sind zwar kleine Details, aber mit großer Wirkung. So steht er für einen Neuanfang im Umgang mit zum Tode verurteilten während der Haftzeit.

Ebenso stark spielen Tim Blake Nelson (als Myers) sowie O'Shea Jackson Jr. (als Mithäftling Anthony Hinton).

 

Eine zumeist auf die Figuren (v.a. die Gesichter) fokussierte und konzentrierte ruhige sowie klare Kameraarbeit zeichnet "Just Mercy" zudem sehr positiv aus. Dabei entsteht der spezielle Look der 1980er und 1990er Jahre, was auch an dem damaligen Stand der Technik abzulesen ist. Trotz Retro-Feeling sind die Farben der Bilder sehr klar und kräftig, hier und da auch sehr kontrastreich gehalten. Die damals typische Bildqualität wird durch kurze Nachrichteneinbelendungen sowie der "60 Minutes Story" sehr authentisch dargestellt; fast wie bei "Once Upon a Time in Hollywood". Hauptsächlich im tristen Gefängnis bzw. im Gerichtssaal (beide vom Szenenbild sehr gut getroffen) spielt die Geschichte und liefert vor allem eines: emotionale, eindringliche aber trotzdem tolle Bilder, bei denen man auch mal eine Träne vergießen kann/darf/muss.

 

Bei den Kostümen fallen besonders die strahlend weiße Sträflingskleidung der Todestraktinsassen auf, steht die Farbe doch für die Unschuld. Daneben ist Anwalt Stevenson stets im Anzug mit Kravatte zu sehen, während seine Assistentin Ansley in der Regel einen Rock trägt, der wie der Rest Ihrer Kleidung schlicht und unifarben ist. Zumeist sind die Kostüme aber einfach und dem Jahrzehnt entsprechend gehalten, wie auch das Make-up.

 

Zumeist im Hintergrund begleitend sorgt der Soundtrack von Komponist Joel P. West für schöne Klänge. Manchmal ruhig, manchmal emotional gelingt es beim Zuschauer zumeist viele intensive Gefühle hervorzurufen, die eins zu eins zur Atmosphäre/Stimmung des Films passen.

 

Fazit: Kino wie es sein Muss. Ein tiefgründiger, nachdenklich stimmender sowie ein extrem intensiver Film über die wahre Geschichte des McCillian Falls. Brie Larson, Jamie Foxx und Michael B. Jordan liefern eine schauspielerische Meisterleistung ab und bringen das Geschehen hautnah auf die Kinoleinwand. Ein Film der aufrüttelt, erschüttert und emotional nachdenklich stimmt. Bitte mehr davon

 

 

Bewertung:

Genre: 9.5 von 10 Punkte

Gesamt: 9 von 10 Punkte

 

 

Ruf der Wildnis (Abenteuer)

 

 

Neuverfilmung von Jack Londons "Ruf der Wildnis aus dem Jahr 1903 mit Harrison Ford in der Hauptrolle des Einsiedlers John Thornton.

 

Während des Goldrausches der 1890er Jahre am Klondike und Yukon sind große und kräftike Schlittenhunde so sehr begehrt, dass skrupelose Schwarzmarkthändler im Süden Hunde entführen um diese dann hochpreisig zu verkaufen. So landet auch der Mischlingshund Buck im hohen Norden, nachdem er von seinem Herrchen in Florida entwendet wird. Postschlittenbesitzer Perrault (Omar Sy) und dessen Begleiterin Francoise (Cara Gee) sind Bucks neue Besitzer und fahren mit dem neuesten Mitglied Ihres Rudels in die abgelegensten Gebiete Alaskas. Auf einer dieser Touren wird der Einsiedler John Thornton (Harrison Ford), der nach dem Tod seines Sohnes die Einsamkeit sucht, auf Buck aufmerksam und zwischen beiden stimmt die Chemie sofort. Nachdem Perraults Tour eingestellt wird und Buck einen neuen, brutalen Besitzer bekommt, wird der Hund bei einem Streit verletzt. John nimmt sich des verletzen Tieres an und schon bald begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise, bei der Buck immer mehr den Ruf seiner Vorfahren spürt...

 

Jack Londons Bestseller "Ruf der Wildnis" wurde bereits mehrfach für die große Leinwand verfilmt. Nun hat sich "Drachenzähmen leicht gemacht"-Regisseur Chris Sanders an die Geschichte von Buck und John gemacht. Herausgekommen ist ein an sich schöner Abenteuerfilm, für die ganze Familie, der aber zu oft ein Gefühl vermittelt, zu sehr an Cartoons angelehnt zu sein (trotz ernstem Hintergrund) und mit geringem Spannungslevel (womit man aber leben kann). Besonders, dass die gezeigten Tiere, ob Hunde, Wölfe, Bären oder Hasen, viel zu menschliche Züge besitzen wird zwar Kindern gefallen, ist auf Dauer aber nervig. Zudem sind sowohl Animation wie auch Bewegungsabläufe der Tiere angesichts des hohen Budgets (kein Vergleich zu "Der König der Löwen") eher schlecht gelungen, ebenso wie manche Handlungsabläufe von Buck (Ein Hund kann wohl kaum einen meterlangen Baumstamm aus einem reißenden Fluss ziehen). Neben einigen sehr action- und temporeichen Szenen, nimmt sich "Ruf der Wildnis" immer wieder auch Ruhepausen, in denen der Film auch in die Tiefe geht um emotionale Gefühle zu wecken. In mehrere Parts unterteilt, fungiert Ford als Erzähler immer dann, wenn er nicht zu sehen ist.

 

Nichts von seinem individuellem Charme hat Harrison Ford eingebüßt und verleiht seiner Rolle des innerlich traurigen Einsiedlers John (der gerne mal einen über den Durst trinkt um die Trauer über den Verlust des Sohnes zu unterdrücken) eine prägende Note. Mit Vollbart und schneeweißen Haar wirkt der "Indiana Jones"-Star so alt wie nie zuvor, wodurch man Ihm seine Actionszenen nicht so ganz abnehmen möchte. Immerhin überzeugen die gemeinsamen Auftritte mit Buck, die geprägt sind von tiefgründigen und emotionalen "Gesprächen" der beiden.

Eher in Nebenrollen sind Cara Gee (bekannt aus der Serie "The Expanse") als etwas kühl, aber stets höflich wirkenden Francoise, die wie Perrault eine Postroute in den hohen Norden bedient.

Dieser ist ein überzeugter Tierfreund, der in seinen Schlittenhunden fast menschliche Wesen sieht und mit diesen auch so kommuniziert. Als Postzusteller gilt er nicht gerade als der pünktlichste, was sich mit Buck als Leittier aber ändert.

Die restlichen Rollen sind entsprechend des Drehbuchs solide, wobei der "Bösewicht" nicht überzeugen kann.

 

Kostüme und Make-up sind entsprechend der 1890er Jahre gehalten. Dabei wird auf eine schlichte, praktikable Kleidungsweise wert gelegt.

 

Die Kameraarbeit zeichnet eine ruhige und fokussierte Führung aus, mit dem Ergebnis, dass der Zuschauer schöne und klare Bilder zu sehen bekommt. Doch auch hier schleicht sich das Gefühl von zu viel Computeranimationen ein, besonders in den Schlitten-Actionszenen. Besonder überzeugen können aber die Landschaftsbilder der unberührten Wildnis von Alaska, mit riesigen Wäldern, Flüssen und wilden Tieren, die man sowohl im tiefsten Winter wie auch im Sommer zu sehen bekommt. Hier nimmt sich Kameramann Janusz Kaminski viel Zeit dafür, diese beeindruckende Natur zu zeigen.

Die Ausleuchtung der einzelnen Szenen, egal ob im Tageslicht oder bei Nacht ist sehr gut gelungen, wie auch der Schnitt.

Die aufwendig gestalteten Schauplätze zeichnen sich durch die damals übliche Schlichtheit, sowie spärliche Einrichtung aus (Ausnahme das vornehme Haus wo Buck zu Beginn lebt) und sind farblich eher grau bis braun und somit trist gehalten. Eine sehr authentische Ausstrahlung der verschiedenen Handlungsorte in Verbindung mit den Bildern sorgt für ein starkes Abenteuer-Gefühl, das man gerne mal selbst erleben möchte.

 

Die durchkomponiert wirkende Hintergrundmusik von John Powell ist auf jeden Fall stimmig zur Handlung und der jeweiligen Atmosphäre. Viele der verwendeten Melodien kennt man bereits in anderer Form aus ähnlichen Filmen. Das Geheule der Hunde bzw. Wölfe ist sehr authentisch und angenehm in den restlichen Soundtrack eingebettet.

 

Fazit: Nicht nur für Hundeliebhaber, sondern für die ganze Familie ist "Ruf der Wildnis" ein Film, der besonders mit Naturbildern überzeugen kann. Sieht man von den zu sehr vermenschlichten Tieren und der für das hohe Budget eher mauen Animation ab, durchaus tolles Popcornkino.

 

 

Bewertung:

Genre: 8 von 10 Punkte

Gesamt: 7  von 10 Punkte

 

 

Weißer Weißer Tag (Drama)

 

 

Isländisches Drama über einen Polizisten, der das dunkle Geheimnis seiner verstorbenen Frau herausfindet.

 

Der beurlaubte Polizeikommissar Ingimundur (Ingvar Eggert Sigurosson) lebt in einer kleinen und sehr abgelegenen Gemeinde auf Island. Vor kurzem kam seine Frau bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Mit Ihrem Tod kommt der alte Mann jedoch nicht so recht klar, wodurch er sich in psychologische Behandlung gibt. Für etwas Erheiterung sorgt seine geliebte Enkeltochter Salka (Ida Mekkin Hlynsdottir), für deren Eltern er sein Haus umbaut und mit Ihr viel Zeit verbringt. Beim Aufräumen findet Ingimundur eine Videokamera, auf der ein Sexvideo seiner geliebten Frau mit dem Nachbarn Olgeir (Himir Snaer Guonason) gespeichert ist. Seine Suche nach der Wahrheit wird immer mehr zu Obsession, da sich die Realität, Angst, Wut, Fantasie und sein Schmerz mehr und mehr zu einem Wahn vermischen. So sucht er zwanghaft Beweise für diese Affäre und sinnt auf blutige Rache, den könnte der Unfall nur das Vertuschung des Seitensprungs sein...

 

Mit der Charakterstudie (als Drama verpackt) des ehemaligen Polizeikommissars nimmt uns Hylnur Palmason mit auf die eisige Vulkaninsel Island am Rande des Polarkreises. Zu Beginn deutet, außer der Eingangsszene, wenig darauf hin, was gegen Ende alles passieren wird. Dazu sind die durchaus herzlichen Szenen zu Beginn einfach nur schön anzusehen. Darauf folgen dann ca. 60 Minuten Langeweile pur bzw. wenig spannende oder temporeiche Szenen, die es manchen Zuschauer nicht gerade einfach machen, wach zu bleiben. So wird der Zuschauer Zeuge, wie Ingimundur einen auf der Straße liegenden Stein zur Seite wirft, und dieser über Stock und Stein irgendwann ins Meer fällt. Diese Szene nimmt mehrere Minuten in Anspruch und man stellt sich die Frage: was hat der Stein mit der Handlung zu tun? NICHTS

Erst im letzten Drittel wird es dramaturgisch deutlich ansprechender, mit deutlich erhöhtem Tempo (Wutausbruch mit Zerstörung des PCs, Handgemenge im Polizeirevier und der Entführung des Nachbarn), dass mit einer schönen Szene von Opa und Enkelin in einem Tunnel abschließt. Allgemein sind besonders die gemeinsamen Momente der beiden, neben dem Szenenbild, aufgrund der Intensität und der gezeigten Emotionen die Highlights von "Weißer Weißer Tag".  Der Film endet mit einem weinenden Ingimundur in seinem Sessel sitzend, nachdem er in seiner Fantasie seine Frau vor sich sieht.

 

Mir gänzlich unbekannt sind die Darsteller in diesem Drama, wodurch es keine Referenzen mit Darstellungen in anderen Filmen gibt. Die schauspielerischen Leistungen sind aber auf jeden Fall mindestens solide und man bekommt ein Gefühl für das Leben im äußersten Norden von Europa.

Ingimundur hat den Tod seiner Frau nie richtig betrauert und versucht diese Trauer Mithilfe eines Psychologen aufzuarbeiten. Wortkarg und meist ohne Lächeln hat der mürrische alte Mann nur noch das Haus bauen im Kopf. Abwechslung bringt nur die gemeinsame Zeit mit seiner Enkeltochter. Nachdem er das Sex-Video findet beginnen seine Sicherungen langsam immer weiter durchzubrennen.

Enkelin Salka fällt durch eine erstaunlich starke Präsenz auf und ist das glatte Gegenteil zu Ihrem Opa, zu dem Sie eine besonders intensive Beziehung hat. So fahren beide zusammen zum Fischen und verbringen viel Zeit miteinander. Anders als der Opa kann Sie Tränen vergießen und weint nachdem Ingimundur das Mädchen grundlos angeschrien hat. Während des Angriffs von Olgeir erinnert Ihr Geschrei an das von Florence Pugh in "Midsommar".

Die Nebenfiguren sind aufgrund der mangelnden Präsenz nicht weiter erwähnenswert.

Make-up und Kostüme sind entsprechend der Kultur, der Jahreszeit und des Alters der Personen angepasst und ohne große Auffälligkeiten.

 

Definitiv das größte Plus verzeichnet die Kameraarbeit, die mit tollen Landschaftsbildern wie eine grasbedeckte Ebene auf der Pferde grasen, oder holprige Straßen mit den Gletschern im Hintergrund punkten kann. Zudem ist die Führung sehr ruhig und auf die Handlung/Figuren ausgerichtet. Dabei wechseln sich eher graue, dunkle Bilder mit sehr hellen, von Schnee und Eis geprägten Momenten ab. Die Lichtsetzung bzw. Ausleuchtung der einzelnen Szenen ist angenehm anzusehen und strengt die Augen des Zuschauers nicht zu sehr an. Schwieriger gestaltet es sich bei den Schnitten, da diese teilweise wirklich unpassend, verwirrend und willkürlich gesetzt sind. So wird man aus unzähligen Szenen plötzlich und ohne plausiblen Grund herausgerissen. Daneben sind einige kurze und schnelle Einblendungen verschiedenster Art zu sehen, auf die man sich in der kürze der Zeit nicht konzentrieren kann.

Typisch Island, so kann man das Szenenbild bezeichnen. Einfache Häuser, mitunter spärlich eingerichtet, aber praktikabel prägen das Geschehen. Dabei wird auch immer mal wieder auf Details wie etwa einfache Wasserrohre mit Absperrventilen in der Dusche, das langsame Internet sowie zahlreiche SUV's gezeigt. Das Haus des Polizisten ist mit dessen Außenansicht aus den immer gleichen Winkel (egal bei welcher Jahres, oder Tageszeit) besonders am Anfang und Ende deutlich zu erkennen. Zuletzt sorgt das für Island typische stürmische Wetter für ein hautnahs Feeling.

 

Sehr auf die Geige getrimmt, aber passend zur Handlung, ist der Soundtrack von Edmund Finnis. Mal abgespannt, mal angespannt und stets auf eine enstrechnede Atmosphäre sind die Klänge abgestimmt. Nie zu laut und nie zu leise ist die Hintergrundmusik, die nur an 2-3  Stellen in den Vordergrund rückt.  Dabei wird die über lange Zeit aufgebaute Stimmung regelrecht zerstörn.

 

 

Fazit: Drama auf isländisch: einsame und gleichzeitig schöne Naturbilder sind die Highlights dieser lange Zeit sehr schleppenden Geschichte, die erst am Ende Fahrt aufnimmt und fast in einem Blutbad endet. Dabei geht es darum, wie weit einem blinde Rache bringen kann.

 

Bewertung:

Genre: 6.5 von 10 Punkte

Gesamt: 6.5 von 10 Punkten

 

 

Brahms: The Boy 2 (Horror)

 

 

Fortsetzung des 2016 erschienenen Horrorfilms "The Boy" mit Katie Holmes in einer der Hauptrollen.

 

Nach einem Raubüberfall ziehen Liza (Katie Holmes), Ihr Mann Sean (Owain Yeoman) zusammen mit Ihrem Sohn Jude (Christopher Convery) raus aufs Land. Seit dem Vorfall verständigt sich Jude nur per Schriftsprache mit seinem Umfeld. Bei einem Spaziergang im Wald (der direkt an das neue Wohnhaus angrenzt und zu einem großen Familienanwesen gehört) findet der kleine Junge eine vergrabene Puppe. Diese liegt unweit eines verlassenen Anwesen, dem Haupthaus. Nachdem diese von Jude und Liza gereinigt wurde kommt es nun regelmäßig zu seltsamen Vorfällen im Haus. Jude betont dabei stets das der Übeltäter seine Puppe, genannt Brahms, ist da sich niemand an dessen Regeln hält. Nur der kleine Junge kann hören was die Horrorpuppe sagt und denkt. Als es eines Tages zu einem schweren Unfall im Garten kommt, beschließen Liza und Sean etwas gegen Brahms zu unternehmen..

 

Gut 4 Jahre hat es gedauert um mit "Brahms: The Boy 2" einen Nachfolger zum seiner Zeit finanziell sehr erfolgreichen "The Boy" in den Kinos zu sehen. Spielte dieser bei 15 Mio Dollar Budget stolze 68 Mio Dollar weltweit ein. Erneut übernimmt William Brent Bell die Regie, aber mit neuem Cast. Statt "TWD" Star Lauren Cohen übernimmt Katie Holmes die Rolle der verstörten Mutter. Doch irgendwie hat das nicht viel gebracht, wirkt diese Fortsetzung doch über weite Strecken recht vorhersehbar, gar langweilig. So gut wie jeder Schockmoment kündigt sich recht offensichtlich weit vorher an, wodurch man sich als Zuschauer darauf einstellen kann. Es kommt so vor als würde man "Annabelle" oder "Chucky-Die Mörderpuppe" zusammenwerfen und herum eine seichte Handlung spinnen. Ließen die Trailer einen Horrorfilm vermuten, der unter die Haut geht, ist die Geschichte doch nur ein 08/15 Vertreter des Genres. Immerhin gibt es eine kleine Einführungsszene (welche die Ausgangslage beschreibt) sowie einen Schlusspunkt, der aufzeigt das der Horror doch nicht ausgestanden ist.

 

Beim recht überschaubaren Cast stechen sowohl Katie Holmes als Mutter Liza und Christopher Convery als Puppenfinder Jude positiv heraus. Während Ihr Ehemann Sean (ganz okay gespielt von Owain Yeoman) noch mit Mandanten zu Abend isst, wird Liza überfallen und niedergeschlagen. Dieser Vorfall prägt sich tief in Ihr Bewusstsein und spiegelt sich in wiederkehrenden Albträumen wieder. Selbst der Umzug in das neue Haus im Wald bringt kaum Besserung. Als es zu seltsamen Vorfällen kommt, scheint Liza den Verstand zu verlieren. Doch Sie bleibt standhaft und hält trotzdem immer zu Jude. 

Dieser spricht seit dem Überfall kein Wort mehr und verständigt sich mit dem Schreiben von Sätzen auf Papier. Zudem befindet er sich in psychologischer Behandlung um eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Kurz nachdem die Familie im neuen Haus eingezogen ist und man einen Spaziergang macht hört Jude eine Stimme, die Ihn zur Puppe führt. Fortan weicht Jude dieser nicht mehr von der Seite und behauptet, dass Brahms mit Ihm spricht. Immer mehr übernimmt Brahms den kleinen Jungen und lässt Ihn grauenhafte Dinge tun. Das durch das Verbrennen der Puppe mutmaßliche Ende der Besessemheit ist jedoch nur ein Schein.

In der Nebenrolle des augenscheinlichen Jägers (in Wahrheit ist er ein ehemals Bessesender der Puppe) ist Ralph Ineson als Joseph zu sehen. Trotz wenig Spielzeit merkt man von Anfang an, dass er ein Geheimnis hüttet.

 

Die Kameraarbeit ist soweit in Ordnung und zumeist von ruhiger Kameraführung geprägt. Es sticht vorallem eine tolle Lichtpunktsetzung heraus, bei der man mit gezielt platzierten Lichtquellen die entsprechenden Szenen deutlich aufwertet. Zumeist spielt sich die Handlung aber nachts oder in dunklen Räumen ab, was atmosphärisch sicherlich beste Voraussetzungen liefert, aber eben auch erwartbar ist. Die Abgeschiedenheit in einem riesigen Waldgebiet wird durch tolle Waldbilder untermauert. Auch das leerstehende Heelshire-Anwesen sowie das Wohnhaus der Famile sind als Handlungsorte nicht nur weit ab der Zivilisation, sondern auch ein sehr schauriges Setting. Gerade ersteres sorgt mit seinem verstaubten und brüchigen Innencharakter für eine entsprechend unangenehme und düstere Stimmung. Die wenigen Effekte sind erstaunlich zu gelungen wie auch der Schnitt

 

Während das Make-up durchweg schlicht gehalten ist (mit Ausnahme des inneren von Brahms Kopf, das sehr an ein Gehirn erinnert welches von Insekten befallen ist), fallen bei den Kostümen die teilweise sehr edlen Anzüge von Jude und der Puppe auf, die so gut wie immer fast identisch ist. Auch Joseph's Jagdkleidung wirkt sehr edel und ausgefallen.

 

Die Hintergrundmusik ist zumeist begleitend zur Handlung und hat nur wenige Spitzen bei denen man in den Vordergrund rückt. An diesen versucht man allein durch Melodien künstlich Spannung zu erzeugen, was jedoch nur bedingt gelingt. Stechen die Flüsterstimmen (die sehr kindlich wirken), die man immer wieder hören kann, als hängen bleibende Merkmale heraus, handelt sich bei der Filmmusik um Genretypische Klänge. Nichts was man nicht schon mal gehört hat.

 

 

Fazit: Ziemlich vorhersehbare Fortsetzung über die Horrorpuppe "Brahms", die kaum zum Gruseln einlädt. Immerhin kann das Setting, der Cast und der Sound überzeugen.

 

Bewertung:

Genre: 6 von 10 Punkte

Gesamt: 4.5 von 10 Punkte

 

 

Fantasy Island (Fantasy/Mystery/Horror/Thriller)

 

 

Produzent Jason Blum ist zurück mit seinem neuen Horror-Fantasy-Film "Fantasy Island", in dem unter anderem Lucy Hale und Michael Pena zu sehen sind.

 

Augenscheinlich als exklusive Gewinner einer Ausschreibung kommen Melanie (Lucy Hale), Gwen (Maggie Q), Patrick (Austin Stowell) und die beiden Brüder Brax (Jimmy O. Yang) und JD (Ryan Hanson) per Wasserflugzeug auf die tropische Trauminsel "Fantasy Island". Dort wird die Gruppe vom Eigentümer Mr. Roarke (Michael Pena) empfangen, der jedem die Erfüllung der angegebenen Fantasien verspricht. Melanie würde sich gerne an Ihrer Mobberin aus der Schulzeit Sloane (Portia Doubleday) rächen, Gwen möchte gerne nochmal von vorne anfangen (Sie hat den Heiratsantrag Ihres Traummannes abgelehnt), Patrick wäre so gern Soldat wie sein Vater und die beiden Brüder wollen gerne die Party Ihres Lebens feiern und dabei alles besitzen (Frauen, Männer (Brax ist Homosexuell), Alkohol, Waffen, Geld, Villa mit Pool). Nach und nach erfüllt Mr. Roarke und die Insel die gewünschten Fantasien, die für jeden einzelnen dann doch nicht so verlaufen, wie man es sich vorgestellt hat. Und was hat der mysteriöse Damon (Michael Rooker) auf der Insel verloren?....

 

Nach der mittlerweile als Kult geltenden Fantasy-Serie "Fantasy Island", die von 1977-1984 und von 1998-1999 erfolgreich als Familienserie lief nun also ein Kinofilm über den mysteriösen Millionär Mr. Roarke und die geheimnissvolle Insel. Doch mit Familienspaß hat der von Jason Blum (Blumhouse Productions) produzierte und von Jeff Wadlow inszinierte Film jedoch nichts mehr zu tun, verwendet man hier Elemente aus den Genres "Thriller" und "Horror". Jedoch wirken gerade die Horrorpassagen ziemlich mau, vorhersehbar und wenig schockierend; als ob man mit angezogener Handbremse arbeiten würde. Ziemlich schade, hat man mit der abgelegenen Insel einen extrem interessanten Schauplatz  und mit den mystischen Kräften der Quelle in der Grotte eine super Grundlage für einen nachhaltig in Erinnerung bleibenden Fantasy-Horror-Film.

Ähnlich wie in der Serie verläuft die Handlung schon recht früh in verschiedene Untergeschichten, die aber je länger die einzelnen "Fantasien" andauern immer mehr zusammen laufen. Trotzdem wirkt das alles irgendwie nicht rund, obwohl der Zuschauer zum Ende hin erst erfährt, dass alle Figuren nicht "rein zufällig" auf Fantasy-Island sind (mehr sei nicht verraten)

Das Ende ist wieder typisch "Blumhouse": Recht positiv. Ob das jetzt gut oder schlecht ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Bei den verhältnismäßig vielen Figuren, die größtenteils alle sehr klischeehaft und mit wenig Charaktertiefe versehen sind stechen lediglich Michael Pena als mysteriöser, kühl und berechnend wirkender Inselbesitzer Mr. Roarke sowie Lucy Hale als die auf rachsüchtige, etwas arrogant wirkende Melanie heraus. Roarke hat bei der Suche von Fantasy Island seine Frau verloren, die er dann der Fähigkeiten als seine eigene Fantasy wieder zurückholt und als Angestellte beschäftigt (Sie kann sich an nichts erinnern). Angetrieben von dieser Vorstellung nutzt er die böse Seite der Quelle aus. Erst gegen Ende erkennt er, dass es nicht richtig ist an seiner Fantasy festzuhalten. Melanie dagegen wirkt anfangs gut gelaunt, trinkt gerne Cocktails und freut sich wie ein kleines Kind auf Ihre Fantasie. Im Laufe der Handlung stellt sich jedoch heraus, das Sie ein dunkles Geheimnis hütet und ein mörderischen Plan ausgeheckt hat, da Melanie als Schülerin gemobbt wurde und Ihre große Liebe bei einem Feuer ums Leben kam. Alle anderen Figuren bzw. Darsteller wirken austauschbar und man baut keine Beziehung zu Ihnen auf. Ob Sie nun überleben oder nicht ist dem Zuschauer ziemlich egal, einigen wünscht man sogar ein schnelles (Film)Ende. Zwar bekommt man eine gewisse Portion Hintergrundinfos zu allen Figuren, aber diese sind eben 08/15 und entsprechend dieser verhalten sich die Personen auch.

 

Besonders im ersten Drittel wirkt die Kameraführung sehr unruhig mit einigen größeren Wacklern. Dies wird dann im Laufe der Spielzeit zum Glück besser, jedoch mit immer wieder auftretenden Wackelmomenten. Trotzdem schafft es Kameramann Toby Oliver ein tolles Südseefeeling mit den Inselaufnahmen zu erzeugen. Man sieht Palmen, einen Sandstrand, Bungalows und Cocktails, dazu entsprechende Meeraufnahmen. Szenen in der Grote sowie in dem Raum wo Melanies Fantasie stattfindet erzeugen ein mulmiges und schauriges Feeling, während man die groß inszinierte Hausparty gerne besuchen würde. Die verborgen liegende Quelle mit den besonderen Kräften könnte ein antiker Kultort sein. Allgemein wirken die einzelnen Filmschauplätze sehr authentisch und teilweise sehr aufwendig im Aufbau und Ausstattung. Für ein Budget von 7 Mio US-Dollar ein richtig großes Lob. Dazu gehört auch der durchaus angenehm zu schauende Schnitt der einzelnen Bilder und die Effekte (bsp. schwarze Flüssigkeit aus den Augen der Toten)

 

Make-up und Kostüme sind soweit passend zum Thema, wobei besonders die ausschließlich in weiß gekleideten Mitarbeiter von Mr. Roarke auffallen, die aber so gar nicht zu diesem Kleidungsstil passen mögen. Zudem fällt auf das die Figuren teilweise sehr "luftig" bzw. knapp bekleidet sind, besonders die Frauen. Auch der Arzt in Melanies Fantasie mit dreckiger OP-Kleidung und zugenähtem Mund sind spezielle Hingucker.

 

Die Hintergrundmusik ist oftmals mit Melodien angehaucht, die man mit der Karibik bzw. Südsee assoziert. Die Hausparty ist logischerweise von Technobeats geprägt, während es bei Gwens Fantasie eher ruhig und besinnlich klingt. In den rasanten Szenen (Fluchtversuche) wird auch die Musik schneller und auch vordergründiger. Gesamt gesehen schafft es der Soundtrack eine recht düstere und beklemmende Stimmung zu erzeugen, passend zu den düsteren Bildern.

 

Fazit: Tolles Szenenbild, tolle Idee, Michael Pena uns Lucy Hale mit gutem Rollenspiel, aber mit einer zwar durchaus spannenden und leider ziemlich konstruierten Handlung. Daher leider nur mittelmäßiger Unterhaltungsfaktor

 

Bewertung:

Genre: 6 von 10 Punkte

Gesamt: 6 von 10 Punkte

 

 

Bombshell - Das Ende des Schweigens (Drama)

 

 

Mit einem Oscar (bestes Make-up/Hairstyling) ausgezeichnetes starbesetztes Drama basierend auf den wahren Ereignissen zum Beginn der #metoo Bewegung.

 

Moderatorin Gretchen Carlson (Nicole Kidman), Journalistin Megyn Kelly (Charlize Theron) und News-Produzentin Kayla Pospisil (Margot Robbie) arbeiten zur Zeit des US-Wahlkampfs 2015/2016 allesamt bei Amerikas größtem Nachrichtensender FOX unter der Leitung des Gründers Roger Ailes (John Lithgow), der ein Freund von Donald Trump ist. Dieser nutzt seine Position schamlos aus um junge Frauen, die beim Unternehmen Fuß fassen  bzw. aufsteigen wollen, sexuell zu belästigen oder gar Oralsex für den Aufstieg einzufordern. Carlson widersetzt sich jedoch den Annäherungen wodurch diese erst in das ungeliebte Nachmittagsprogramm versetzt wird und später grundlos entlassen wird. Doch schon vor der Kündigung hat sich die Moderatorin an ein Anwaltsteam gewendet um die Machenschaften von Roger ans Licht zu bringen. Mit etlichen Beweisen im Gepäck geht Carlson an die Öffentlichkeit und setzt einen der größten Skandale der neueren Zeitrechnung in Bewegung. Denn nach und nach sagen immer mehr Frauen aus, von Roger belästigt worden zu sein, auch Kelly und Pospisil...

 

Regisseur Jay Roach hat ein brisantes und immer noch aktuelles Thema aufgegriffen und als Film auf die Leinwand gebracht: Den Skandal um Roger Ailes beim Nachrichtensender FOX, der als Auslöser der #metoo Bewegung gilt. Nicht nur das man als Zuschauer einen intensiven Einblick in die große Welt der Medienkonzerne erhält, sondern allein die Tatsache des wahren Hintergrundes sollten einen Kinobesuch wert sein. Beginnend im Jahr 2015 wird die Geschichte der Moderatorin Megyn Kelly erzählt, die mit Ihren Aussagen Ailes schließlich zu Fall gebracht hat. Dabei wird auch die Vorgeschichte erzählt, in der Kelly fast ein Jahr lang mit Anfeindungen zu kämpfen hatte, nachdem Sie Donald Trump in einer Wahlkampfsendung mit dessen frauenfeindlichen Aussagen konfrontiert hat. Sind die propagandistischen Shows für Trump schon für den einfachen Zuschauer schon kaum zu ertragen, wird dieser durch den Blick hinter die Kameras noch schlimmer. Bei dem von (älteren) Männern dominierten Sender nutzen diese, besonders Ailes, Ihre Positionen schamlos aus. Ekelig mutet die Szene an, als Kayla in Rogers Büro Ihren Rock vor seinen Augen soweit nach oben ziehen muss, bis man den Slip sieht. Prägnant ist auch Rogers' Leitsatz "Läuft im Beruf nicht alles rund, machs mit dem Mund", der auch von Donald Trump stammen könnte und die Spitze seines widerlichen Verhaltens darstellt. Macht es anfangs richtig Spaß zuzusehen wie der Skandal immer größer wird gibt es etwa in der Mitte des Films einen unerklärlichen Hänger, der fast zum einschlafen einlädt. Zu eintönig und monoton plätschert das Geschehen vor sich hin um dann doch wieder Fahrt aufzunehmen. Zu Beginn und am Ende werden Orginalaufnahmen bzw. Off-Kommentare von Carlson und Kelly eingestreut, die besonders am Anfang leicht satirisch wirken.

 

Getragen wird dieses Drama besonders von den drei Hauptdarstellerinnen Kidman, Theron und Robbie. Dabei entfällt die geringste Spielzeit auf Nicole Kidman alias Gretchen Carlson, die mit Ihrer Anzeige und dem Sammeln von Beweisen den ganzen Stein ins Rollen bringt. Die jahrelangen Belästigungen sowie die Versetzung und die Kündigung sorgen dafür, dass Schweigen zu brechen. Im Mittelpunkt der Handlung steht jedoch Charlize Theron als Moderatorin Megyn Kelly, die mit Ihrer Entscheidung zu reden oder zu schweigen den Skandal in eine bestimmte Richtung lenken zu können, diesen entscheidenden Eindruck erweckt. Eine Aussage würde Ihre Karriere nachhaltig beschädigen, hat Sie doch bereits für einen Skandal mit dem Trump-Interview geliefert. Theron spielt diese Rolle mit einer Hingabe und Präsenz wie es keine andere Schauspielerin geschafft hätte.

Margot Robbie als junge aufstrebende Moderatorin Kayla verleiht Ihrer Figur nicht nur eine leicht naive sondern auch eine vergötterische Art. Für Sie und Ihre Familie ist das Anschauen von FOX News wie eine eigene Religion und ein mögliches Scheitern wurde das Zusammenbrechen Ihrer Welt bedeuten. Daher kommt auch kein anderer Sender wie FOX als Arbeitgeber in Frage. All diese Bessenheit sorgt auch dafür, dass sich Kayla auf das "Angebot" von Roger einlässt, Ihm Ihre Loyalität zu beweisen. Mit Ihrer Kollegin Jess hat Sie eine kurze Affäre

Täuschend real wird der alte FOX-Gründer Roger Ailes von John Lithgow verkörpert. Nach außen hin gibt er den Unschuldigen, während er in seinem Büro den notgeilen Lustmolch gibt. Er verlangt von jungen Bewerberinnen das diese sich im Kreis drehen und Ihre Röcke soweit hochzuziehen, sodass die Unterwäsche zu sehen ist. Um Ihm die Loyalität z beweisen sollen die jungen Frauen Roger oral befriedigen. Er war es auch der die transparenten Tische in den Studios eingeführt hat, nach dem Motto "Sex sells".

In Nebenrollen sind unter anderem Kate McKinnon (Jess Carr), Allison Janney (Susan Estrich) und Malcom McDowell (Rupert Murdoch) zu sehen

 

Eine tolle Kameraarbeit sorgt mit vielen Nahaufnahmen der einzelnen Figuren und der einzelnen Räume des Senders FOX für ein hautnahes Filmerlebnis. Anfangs noch etwas unruhig wird die Kameraführung recht schnell sehr klar und wackelfrei. Dabei findet Kameramann Barry Ackroyd immer die richtige Einstellung und zeigt die Szenen aus einem für den Zuschauer sehr tollem Winkel. Der Schnitt ist zumeist auf das nötigste beschränkt, wobei es aber doch an ein paar wenigen Stellen zu viele und nicht nachvollziehbare Cuts gibt. Die Lichtsetzung bzw. Ausleuchtung der Handlungsorte ist stets sehr gut gelungen. Ist es in den Senderräumen immer sehr hell erleuchtet, wirkt Ailes Büro deutlich dunkler und von der Atmosphäre gedämpfter, als will dieser seine Machenschaften nach Möglichkeit "im Dunklen" lassen. Die Ausstattung und er Aufbau der einzelnen Handlungsorte wirken sehr realitätsgetreu und echt.

 

Den Oscars erhielt "Bombshell" ja für die Kategorie "Bestes Makeup und Hairstyling. Sicherlich wurde hier eine extrem gute Arbeit geleistet, sieht doch besonders Charlize Theron täuschend echt aus wie Ihre Figurvorlage Megyn Kelly. Auch Kidman kommt Ihrer Orginal-Figur sehr nahe. Dennoch gab es 2019 sicherlich ähnlich gute Vertreter in anderen Filmen, wie etwa bei "Midsommar" oder "Joker" die den Oscar ebenfalls verdient gehabt hätten. Die Kostüme sind entsprechend der Branche gewählt. Die Frauen tragen zumeist ein Kleid oder einen Rock um möglichst viel Bein zu sehen. Eine Ausnahme bildet hier Jess, die einerseits lesbisch ist und andererseits demokratisch (also Hillary Clinton) wählt, die stets eine Hose trägt und auch wenig Ausschnitt zeigt. Die Männer tragen zumeist einen hochwertigen Anzug.

 

Meistens im Hintergrund spielt der Soundtrack von Theodore Shapiro bei "Bombshell", was dem Film auf jeden Fall gut tut. Nur wenn sich eine Situation zuspitzt wird auch die Musik kräftiger und unterstützt die Kamera mit entsprechenden Klängen. Titelsong des Soundtracks ist der Track "One Little Soldier", ein popiger Song von Regina Spektor. Bei den restlichen Stücken sind Nneben vielen klassischen Instrumenten auch immer wieder Gesänge zu hören. Im Trailer wird zudem "Bad Guy" von Billie Eilish verwendet.

 

Fazit: Besonders die 3 Hauptdarstellerinnen können besonders überzeugen, während die durchaus interessante Handlung (weil man einen Blick hinter die Kulissen der Medienwelt blickt) gerade im Mittelteil zu sehr dahinplätschert.

 

Bewertung:

Genre: 7.5 von 10 Punkte

Gesamt: 7.5 von 10 Punkte

 

 

Enkel für Anfänger (Komödie)

 

 

Deutsche Komödie u.a. mit Heiner Lauterbach, Palina Rojinski von Regisseur Wolfgang Groos.

 

Um den tristen und langweiligen Alltag des Renterdaseins zu entfliehen lassen sich die verheiratete Karin (Maren Kroymann) und der ehemalige Arzt und Witwer Gerhard (Heiner Lauterbach) von Karins Schwägerin Philippa (Barbara Sukowa) zu einer Tätigkeit als Patenoma/Patenopa überreden. Philippa bereut seit kurzem die kleine Leonie (Julia Gleich), deren junge Eltern sehr viel wert auf Bio, gesunde Ernährung und Sauberkeit achten, Karin bekommt den sehr lebhaften Jannik (Julius Weckauf) mit seiner rebellischen Schwester Merle (Maya Lauterbach) zugeteilt, deren Vater Kai (Dominic Raacke) ein vielbeschäftigter Anwalt ist und mit seiner jungen Frau Britt (Lavinia Wilson) eine Art Patchworkfamilie hat. Der homosexuelle Gerhard soll sich um  Viktor (Bruno Grüner) kümmern, dessen Mutter Elena (Palina Rojinski) eine russisch-stämmige alleinerziehende Mutter ist. Während Karin recht schnell in Ihrer neuen Rolle aufblüht, tut sich Gerhard anfangs sehr schwer, ist er doch fast sein ganzes Leben lang  Konversationen außerhalb seines Berufes aus dem Weg gegangen und gilt als mürrisch und kühl und unfreundlich. Bei einem Schulfest laufen einige Dinge aus dem Ruder und die Patengroßeltern sind als Problemlöser gefragt, auch was privates betrifft...

 

In seinem neuesten Filmwerk hat Regisseur Wolfgang Groos einen namhaften deutschen Cast um sich versammelt um eine über weite Teile gelungene und mit einer aktuellen Problematik behaftete Komödie auf die große Leinwand zu bringen.

Besonders die erste Hälfte ist richtig unterhaltsam, herzlich und vorallem lustig gestaltet, während der Übergang in den Schlussteil aufgrund eines zu ausufernden Drama-Teils den Film in eine zu unglaubwürdige Richtung kippen lässt. Viel zu überdreht und aufgeblasen trübt dieser Part den Gesamteindruck ein. Obwohl die Geschichte sicherlich sehr vorhersehbar und mitunter flach gehalten ist, wird man dennoch recht gut unterhalten. Dies liegt natürlich auch an den toll geschriebenen Figuren sowie den immer wieder aufflammenden Vorurteilen bzw. Klischees der zahlreich vertretenen Gesellschafts-schichten. Das angenehme Tempo der Story und die ausführliche Charakterbeschreibung der einzelnen Figuren ist für alle Altersklassen problemlos anzusehen. Richtung Ende spielt Groos mit dem Thema "Emotionen" und alle falsch gelaufenen Dinge wenden sich zum Guten.

 

Gesamtbetrachtet liefert der doch recht namhafte Cast eine ordentliche Arbeit ab.

Heiner Lauterbach als homosexueller, verwitweter Ex-Arzt Gerhard zeigt hier erneut, welch guter Charakterschauspieler er ist. Neben der Arzttätigkeit war er musikalisch begabt und lebt nun alleine, zurückgezogen in einer Altbauwohnung. Den Kontakt zu Mitmenschen vermeidet Gerhard so gut es geht. Nach anfänglichen Problemen mit seinem Patenenkel, das jahrelange abschotten hat Spuren hinterlassen, schafft es dieser die liebevolle Seite aus Gerhard heraus zu kitzeln.

Als Karin ist Maren Kroymann zu sehen, eine Rentnerin, die mit dem langweiligen Alltag unzufrieden ist, sucht eine neue Herausforderung im Leben. Während Ihr Mann nur seine Modellbahn und den perfekt gemähten Rasen im Kopf hat und somit nur ungern das gewohnte Umfeld verlässt, lässt sich Karin von Ihrer Schwägerin Philippa dazu überreden Patenoma zu werden. Diese neue Tätigkeit erfüllt die lebensfrohe Frau mit neuem Feuer und Energie.

Barbara Sukowa verkörpert jene Philippa, ein Freigeist, die in einer Bauwagensiedlung ein Art Hippieleben führt. Schon seit längerem jobt Sie als Patenoma und hält nichts von den Eltern aufgestellte Regeln. So kauft Sie den Kindern gerne Süßigkeiten, Cola sowie andere "verbotene Sachen" womit Philippa zwangsläufig beliebt bei den Patenkindern ist.

Zu Ihrer eigenen Tochter hat Sie kein gutes Verhältnis.

Mit einer eher kleinen Nebenrolle ist Palina Rojinski als alleinerziehende Mutter Elena zu sehen, die Sie im Anbetracht des Umfangs der Rolle recht gut rüberbringt.

Die Kinderdarsteller überzeugen als Patenkinder mit sehr authentischen Leistungen: kindlich naiv, verspielt, überdreht, verletzlich, rebellisch sowie einfach nur normal.

 

Die Kameraarbeit ist sehr ruhig und auf die Handlung konzentriert in größtenteils kräftigen und bunten Farben gehalten. Dies fällt speziell in allen Szenen mit den Kindern auf, wie bsp das Schulfest oder die Gartenparty bei Karin. Der Schnitt ist soweit gut gelungen und sorgt dafür das der Zuschauer der Handlung bestens folgen kann.

Das Szenenbild wechselt regelmäßig zwischen verschiedenen Schauplätzen in Essen. Einerseits spielt die Story in Karins Haus/Garten (komod, vertsaubt, eher altmodisch eingerichtet dafür ein perfekter Garten), während das Haus von Kai+Britt sehr modern wirkt. Daneben ist man in Philippas Bauwagensiedlung, in der umtriebigen Innenstadt sowie der Schule "zu Gast".

 

Zumeist im Hintergrund ist der durchweg passend gewählte Soundtrack zu hören. Besonders in emotionalen und rasanten Szenen ist die Musik deutlich prägnanter und vordergründiger um dem Moment noch mehr Power zu verleihen. 

In der Einleitungsszene verwendet man sehr moderne und jugendorientierte Musiktitel, welche das Geschehen (übertrieben dargestellte Träume von Senioren) in einem unerwartet humorvollen Licht aufzeigt.

 

Fazit: Ein durchaus unterhaltsamer Film mit vielen witzigen Szenen, die zum Lachen einladen. Dennoch hält "Enkel für Anfänger" auch einige emotionale und nachdenkliche Szenen parat, die für die nötige Ernsthaftigkeit sorgen. Der Dramaanteil zu Beginn des letzten Filmdrittels ist leider zu umfangreich und überspitzt geraten.

 

Bewertung:

Genre: 7.5 von 10 Punkte

Gesamt: 7.5 von 10 Punkte

 

 

The Lodge (Thriller/Drama/Horror)

 

 

Das neue Meisterwerk der beiden österreichischen Regisseure Veronika Franz und Severin Fiala, der stark an "Midsommar" und "Hereditary" von Ari Aster erinnert.

 

Nachdem sich der zweifache Vater Richard (Richard Armitage) von seiner Frau Laura (Alicia Silverstone) trennt, um mit der deutlich jüngeren Grace (Riley Keough) eine neue Beziehung aufzubauen, begeht Laura Selbstmord. Darunter leiden besonders die Kinder Mia (Lia McHugh) und Aiden (Jaeden Martell), welche beide  mit Ablehnung auf die neue Frau reagieren. Zudem kommen die Geschwister hinter das dunkle Geheimnis von Grace: Als Kind war Sie in einer radikalen christlichen Sekte, bei dem es zu einem Gruppensuizid gekommen ist und nur Grace überlebt hat. Um die Familie endlich zusammen zu bringen schlägt Richard einen gemeinsamen Urlaub in der Waldhütte der Familie vor. Nachdem der Familienvater zurück in die Stadt muss, kommt es in der Hütte täglich zu mysteriösen Vorfällen. Essen, Kleidung und Ausrüstung verschwinden über Nacht ebenso wie die Tabletten von Grace (gegen Ihre psychischen Probleme). Dadurch kommt es bei Ihr zu Wahnvorstellungen die mit der Sekte zu tun haben und es fällt Grace schwer Realität von Illusion zu unterscheiden. Doch es wird noch schlimmer kommen, da die Abgeschiedenheit und das Absetzten der Medikamente bei der jungen Frau Ihre dunkle Seite zum Vorschein kommen lässt...

 

Eigentlich könnte man bei der Betrachtung von "The Lodge" auf die Filmkritiken zu "Hereditary" bzw. "Midsommar" verweisen mit dem Zusatz, dass die Handlung hier im tiefsten Winter spielt. Die Überschneidungen (Aufbau, Handlungslauf, etc.) sind teilweise so gravierend, dass man sich die Frage stellen darf, wer hier von wem abgeschaut hat. Ari Aster bei Severin Fiala/Veronika Franz oder umgekehrt. Als großer Fan beider Filme (von Ari Aster) dürfte dieses  neue Horror Meisterwerk mit Psycho-Thriller- und Dramaelementen begeistern. Größtenteils getragen wird "The Lodge" von seiner düsteren, beklemmenden Atmosphäre, die sich von der ersten bis zur letzten Minute durchzieht. Wie bei den Aster-Filmen auch steht am Anfang der (Suizid)Tod einer Person, die für einige Figuren sehr wichtig war und eine etwas ausführlichere Beleuchtung der vorherrschenden Situation. Deutlich wird das schwierige Verhältnis der Kinder mit Grace hervorgehoben. 

Einige Gegenstände wie etwa das Puppenhaus (Nachbau der Waldhütte), das Nonnenbild in der Waldhütte (welches ebenfalls im Puppenhaus platziert ist) oder das Kruzefix im Schlafzimmer spielen eine zentrale und widerkehrende Rolle. Mit dem Schauplatz "Waldhütte" spielt der Hauptteil der Geschichte weit abseits der Zivilisation mitten im Nirgendwo und des Grauen beginnt ab dem Zeitpunkt von Richards Abreise. Der Schrecken spielt sich zumeist im Kopf des Zuschauers ab und richtig brutale bzw. grusselige Momente gibt es nur sehr begrenzt, aber knallhart in Szene gesetzt. Obwohl man sich den Verlauf der Handlung immer mal wieder denken kann, sorgen geschickt eingestreue Wendungen für eine komplett andere Richtung, wodurch die knisternde Spannung stets auf hohem Niveau verbleibt. Als viele mysteriöse Vorgänge aufgeklärt werden nimmt der Film nochmal richtig Fahrt auf und der Horror erreicht seinen Höhepunkt mit dem Tod Richards. Dasschockierende "offene" Ende (was jedoch keines ist) wird während der Geschichte immer angedeutet.

 

Im Grunde dreht sich "The Lodge" um die Familie Hall mit Vater Richard, den Kindern Aiden und Mia sowie Grace, die allesamt eine sehr starke Performence abliefern.

Das ehemalige Sektenmitglied Grace (hervorrgend gespielt von Riley Keough) kann Ihre Vergangenheit nur mit Tabletten im Zaum halten, da die psychischen Schäden seit Kindertagen immens sind. Äußerlich gibt sich die junge Frau als aufgeschlossen kommunikativ und freundlich, auch um eine Beziehung mit Richards Kindern aufzubauen. Ihr Wohlbefinden leidet jedoch ab der ersten Minute als man die Waldhütte erreicht. Überall scheint die tote Laura noch zu existieren. Mit den aufkommenden Wahnvorstellungen (aufgrund der Gehirnwäsche) fängt Grace an bei Gott um Vergebung zu bitten und möchte Buße tun (kniet auf glühenden Kohlen). Dieser Wahn spitzt sich dann auf brutale Weise zu als Sie Richard tötet.

Dieser (gespielt von Richard Armitage) sorgt mit der Affäre zu Grace dafür, dass sich seine Frau das Leben nimmt. Trotz des  Verlustes liebt er seine beiden Kinder über alles, lässt aber etwas Spitzengefühl vermissen, wie seine Kinder auf die neue Frau reagieren (vorallem, da er diese recht bald heiraten will). Von Richard kommt die Idee mit dem Ausflug zur Hütte, die er aber nach wenigen Tagen, trotz Bedenken, wegen der Arbeit verlässt. Zu Hause entdeckt er einige Zeit später das Puppenhaus und erkennt den Sinn dahinter. Bei der Rückkehr muss er feststellen das Grace den Verstand verloren hat.

Mitverantwortlich für das Grauen sind Mia und Aiden (Jaeden Martell, bekannt aus den beiden Neuverfilmungen von "ES"), die um Grace zu ärgern die ganzen Sachen verstecken sowie andere Dinge in der Hütte machen. Der Verlust der Mutter nimmt beide extrem mit und die Beziehung zur neuen Frau an Richards Seite ist fast von Ignoranz geprägt. Beide verbindet das Puppenhaus und eine gegenseitige, tiefe Liebe zueinander. Zudem hat die jüngere Mia noch eine Lieblingspuppe, die ein Abbild der Mutter darstellt. Mit dieser Puppe teilt das Mädchen sogar Ihr Essen und Mia wird wütend bzw. unruhig wenn Sie diese mal nicht findet. Als beide feststellen das Grace nicht mehr Sie selbst ist versuchen beide noch Ihr die Wahrheit zu sagen, was jedoch nichts mehr bringt.

Kostüme und Make-up sind größtenteils dezent und schlicht gehalten, da selbst das Blut bei den Tötungen nur im geringen Maß gezeigt wird.

 

Die Hintergrundmusik sorgt durchweg mit für die düstere und atmosphärisch speziell knisternde Spannung und Stimmung. Zumeist im Hintergrund begleiten die Melodien die dunklen Bilder in angenehmer Lautstärke. Teilweise sind schräg anmutende Klänge, wie etwa lautes Orgelspiel oder christlich angehauchte Töne, in die Handlung eingestreut was dem ganzen Film die besondere Note verleiht.

 

Eine für das Genre untypisch  sehr ruhige und klare Kameraführung (selbst bei heftigsten Schneefall), die zuweilen auch die einzelnen Figuren gerichtet ist oder seelenlos in die landschaftliche Ferne bzw. in ein Zimmereck filmt, sorgt größtenteils dafür, dass man den Horror im Kopf des Zuschauers ablaufen kann. Oftmals spielen sich mysteriöse Dinge im Dunkeln ab, da hier naturgemäß der Gruselfaktor am höchsten ist, wenngleich es auch einen beklemmenden Moment bei Tageslicht gibt (neben der Jahreszeit der zweite große Unterschied zu "Midsommar"). Bei den wenigen brutalen Szenen hält der Kameramann dann voll drauf, womit der Zuschauer die gezeigte Tat auf jeden Fall unzensiert sehen muss/kann/darf. Einzig das Ritual zum Schluss überlässt man dem Besucher als "Kopfkino". Für heftige Kontraste zur dunklen Waldhütte sorgen dann die Bilder der tiefverschneiten Landschaft. Oftmals und auch detailiert als Startpunkt einer Szene rücken das bereits beschriebene Puppenhaus, das Wandbild oder das Kruzefix in das Blickfeld der Kamera, wodurch man das Element des Übernatürlichem einbaut. Mit einer angemessen gesetzten Schnitten sorgt man für den flüssigen Verlauf der Handlung.

Haupthandlungsort ist die einsame Waldhütte die inmitten einer tollen und verschneiten Landschaft am Rande eines Sees und Stunden von der nächsten Zivilisation liegt, dafür aber recht modern eingerichtet ist. Neben einer umfangreichen Küche, einem großem Bad, einigen Schlafzimmern sind auch technische Geräte wie etwa ein DVD-Player vorhanden. Durch die (sicherlich nicht gerade revolutionäre) Abgeschiedenheit und des Wetters sind die Figuren an den Ort gebunden, wodurch eine Flucht zu Fuß unmöglich ist. Daneben ist das viele Stunden entfernte Wohnhaus der Familie noch Handlungsort für einige Szenen, gerade in den ersten 25 Minuten.

 

 

Fazit: Wer Ari Asters "Midsommar" verstanden hat und diese Art von Horrorfilmen mag ist bei "The Lodge" genau richtig. Weniger durch bloße Gewalt und Blut spielt sich der eigentliche Horror dieses Meisterwerks im Kopf des Zuschauers ab und entfaltet dort seine gewünschte Wirkung. Neben einer durchweg düsteren Stimmung sorgt der sich immer weiter zuspitzende Wahn für Nervenkitzel, der in einem heftigen Ende seinen Höhepunkt findet.

 

 

Bewertung:

Genre: 9 von 10 Punkten

Gesamt: 8.5 von 10 Punkten

 

 

 

Birds of Prey (Action)

 

 

Solo-Film über Harley Quinn mit Margot Robbie in der titelgebenden Rolle sowie weiteren namhaften Darstellern im Cast.

 

Nachdem sich Harley Quinn (Margot Robbie) vom Joker getrennt hat, versucht Sie neue Inspirationen in den Bars von Gotham zu finden. Dies wird jedoch erschwert, da Quinn nicht länger unter dem Schutz des Jokers steht und eine Menge Leute noch offene Rechnungen mit Ihr haben. So gelangt Quinn während der Flucht vor Vergeltung an den Bösewicht Roman Sionis (Ewan McGregor), besser bekannt als "Black Mask". Dieser ist auf der Jagd nach der jungen Diebin Cassandra Cain (Ella Jay Basco), die Ihm einen sehr wertvollen Diamanten entwendet hat. Um am Leben zu bleiben soll Harley das Mädchen aufspüren. Doch neben Quinn sind auch noch Sionis' Fahrerin und Clubsängerin Dinah Lancy "Black Canary (Jurnee Smollett-Bell), die Polizistin Renee Montoya (Rosie Perez) sowie die Killerin Helena Bertinelli "Huntres" (Mary Elizabeth Winstead), deren Familie der Diamant gehörte, auf der Suche nach Cassandra. Im Laufe der Zeit wird den 4 Jägerinnen klar, dass Sie zusammen arbeiten müssen um Cain vor dem brutalen Black Mask zu beschützen.. 

 

Nachdem Warner Bros. mit seinen letzten DC-Filmen, vorallem "Joker", überraschend erfolgreiche Produktionen geschaffen hat, waren die Erwartungen an den ersten Solo-Film der Joker-Freundin Harley Quinn enorm. Diese konnte "Birds of Prey - The Emancipation of Harley Quinn" nur teilweise erfüllen. Das Startwochenende fiel sowohl in den USA (statt angepeilten 50-55 Mio Dollar nur 33 Mio Dollar Einspielergebniss) wie auch in Deutschland (139 T  statt angestrebten 200 T+ Besucher) deutlich unter den Erwartungen aus, wodurch man den Filmtitel in den USA in "Harley Quinn: Birds of Prey" umgetitelt hat. Wie bereits bei "Joker" geht man bei diesem DC-Film etwas andere Wege und weicht (bewusst) von den Comics ab. Viel zu vollgestopft mit Story wird man immer wieder verwirrt, gelangweilt und in die aufgeblassenen, vorhersehbaren Handlung hineingeworfen. Als reiner Actionfilm funktioniert "Birds of Prey" zwar richtig gut, wird man doch stets an die "John Wick" - Reihe erinnert (da diese handgemacht und schön anzuschauen sind), doch im Genre der Comicverfilmung sind diese aneinander gereihte Actionszenen einfach zu viel. Ebenfalls anstrengend können die stetigen Zeitwechsel werden, die man nutzt um die aktuelle Situation (teilweise zu ausufernd) aufzuklären. Dabei fungiert Harley Quinn stets als eine Art Erzählerin (ähnlich wie "Deadpool"), gerne auch direkt in die Kamera. Während der Filmtitel erst gegen Ende aufgeklärt wird, sieht man während der 109 Minuten immer wieder Anspielungen auf den Film "Suicide Squad" wie etwa das Fahndungsplakat im Polizeirevier sowie Szenen-Einblendungen.

 

Im relativ großen und durchaus namhaften Cast setzt Margot Robbie als Titelgebende Figur die größten Glanzlichter und ragt definitiv hervor.

Bereits in "Suicide Squad" angedeutet, setzt Robbie hier noch mal einen drauf und verleiht der Rolle eine schrille, komplett überdrehte und mit derben Humor versetzte Art, auch mit brutalen Actionszenen. Dabei wirkt Sie erstaunlich gelenkig, grazil und durchtrainiert, aber auch verletzlich. Zudem gibt es immer wieder Momente, bei der sich Quinn wie ein kleines Kind freuen kann (Eiersandwitch, Besuch im Tierheim). Eine grandiose und im Kopf hängenbleibende Performence von Margot Robbie, die hier in Zukunft immer mit dieser Rolle verknüpft werden.

Als Bösewicht Roman Sionis "Black Mask" ist Ewan McGregor zu sehen. Dieser hat ebenfalls schrille Momente und spezielle Vorlieben (Abziehen der Gesichter von Gefangenen) und leidet unter plötzlichen Stimmungsschwankungen. Jedoch bleibt McGregor zumeist blass (kein Vergleich zu seiner Rolle in "Illuminati") und wirkt wie ein Großteil der weiteren Darsteller zu austauschbar.

Zu diesen gehören leider auch Mary Elizabeth Winstead als Killerin und Familienerbin Helena Bertinelli "Huntress", Rosie Perez als Polizistin Renee Montoya und Jurnee Smollett-Bell als Nachtclubsängerin Dinah Lance "Black Canary". Bei allen kommt erschwerend hinzu, dass die Rollen im Drehbuch sehr klischeehaft und flach geschrieben sind. "Huntress" Familie war sehr vermögend und wurde getötet, Sie überlebt jedoch und schwört seither auf Rache (muss aber vor dem Spiegel immer wieder üben sich korrekt vorzustellen). Montoya ist eine eifrige und intensiv ermittelnde Polizistin, die keine Anerkennung erfährt und suspendiert wird. Am tiefgründigsten ist da noch die Rolle von Dinah Lance, kommt Sie von der Straße und wird aufgrund Ihrer klaren Stimme eine bekannte Sängerin in Sionis Nachtclub und steigt sogar zu dessem Fahrer auf. Trotzdem fühlt Sie sich den Armen und Verfolgten verpflichtet und gibt interne Infos an die Gejagden weiter, wodurch Ihre Loyalität nicht immer klar ist.

Als kleine Diebin Cassandra Cain kann Ella Jay Basco überzeugen. Sie lebt auf der Straße und hat sich auf das Stehlen von Geldbörsen, Ringen, Uhren spezialisiert und wirkt dabei total unaufgeregt und ruhig. Von anderen lässt sich Cassandra nichts sagen um Erwachsen rüber zu kommen. Dennoch kommen Ihre kindlichen Ängste immer wieder zum Vorschein, während am Ende Cain's größter Wunsch in Erfüllung geht: Eine "Lehre" bei Harley Quinn. Besonders die viel zu wenig gemeinsamen Szenen zwischen den beiden kommen sehr harmonisch rüber.

 

Anders als beim deutlich düsteren "Joker" zeigt Kameramann Matthew Libatique hier Gotham City in deutlich helleren und bunteren Farben, wenngleich man immer wieder auch zugemüllte Seitengassen und heruntergekommene Gebäude sieht. Um den Crazy-Faktor nicht zu vernachlässigen gibt es den schrillen und bunten Nachtclub von Sionis als Handlungsort. Die gewollt inszinierten Kontraste zeigen sich auch bei Quinns Wohnung (Retrostyle, viel Neon) sowie im verlassen wirkenden Rummelplatz (der sehr an Tschernobyl erinnert) im Gegensatz zu Großstadt Gotham City.

Die Kameraführung ist sehr ruhig, selbst bei den Verfolgungsszenen gibt es keine unschönen Wackler zu sehen. Bei den Actionsequenzen hat der Zuschauer den besten Blick auf die Handlung, die nicht durch unnötig viele Schnitte zerschnitten sind. Hinzu kommen hier und da kurze Slowmotionen-Einlagen, um die gezeigte Action noch härter darzustellen.

Neben vielen Nahaufnahmen sorgen geschickt eingefügte Weitwinkel-Bilder für bombastische Bilder (bsp. Explosion der Fabrik). Bei den Effekten sind besonders der Comicteil im Einspieler sowie die "Steckbriefe" von Quinns "Feinden" zu nennen.

 

Kostüme und Make-up sind teilweise sehr kreativ und durchweg von Kontrasten geprägt. So ist Harley stehts schrill gekleidet mit viel Neonfarben und somit sehr auffällig "bemalt" (Herzchen im Gesicht, viele Tattoos, bunte Haare), während Polizistin Montoya in der Regel alltagstauglich gekleidet und geschminkt ist. Nur mit Ihrem weißes´n T-Shirt mit Aufdruck setzt Sie ein Ausrufezeichen. Cassandra Cain dagegen trägt überwiegend "Schlabberlook" mit wenig Makeup. Killerin "Huntress" sieht man ausschließlich in schwarzer Lederkleidung, während Sängerin Dinah Lance gerne knappe Oberteile sowie figurbetonende Kleidung trägt.

 

Teils sehr wuchtig und betonend sowie etwas lauter ist der an sich sehr geile Soundtrack von "Birds of Prey". Daneben sorgen die Tracks auch für den Spannungsaufbau wodurch die Musik dann auch im Vordergrund steht.

Besonders die Mischung aus popigen, rockigen und elektronischen Parts überzeugt auf ganzer Linie.

 

Fazit: Als Actionfilm funktioniert "Birds of Prey" richtig gut und erinnert in vielen Szenen an "John Wick" und vom Stil ein wenig an "Deadpool". Erzählerisch jedoch kommt vieles kompliziert und verwirrend rüber, bzw. zu vollgepackt im Storytelling. Während viele Figuren sehr flach und austauschbar wirken, kann besonders Margot Robbie als Harley Quinn überzeugen.

 

Bewertung:

Genre: 8.5 von 10 Punkte

Gesamt: 7.5 von 10 Punkte